Oft heißt es Pflanzen machen eine Wohnung erst richtig lebendig. Die grünen Mitbewohner sorgen für gute Luft und können ein wichtiger Bestandteil des Interieurs werden. Doch raten viele Experten von Pflanzen im Schlafzimmer ab. Warum sollte man hier auf sie verzichten, sind Pflanzen wirklich schädlich, und gibt es Ausnahmen?
Zuerst sollte geklärt werden, warum Pflanzen überhaupt schädlich sein könnten, wenn sie sonst nur dafür bekannt sind, die Luftqualität zu verbessern. Experten sehen das Problem in der zweiten Etappe der Photosynthese. Bei der Photosynthese handelt es sich um einen Prozess, bei den grüne Pflanzen Kohlendioxid aus der Umgebung aufnehmen und mit Hilfe von Sonnenlicht in Energie umwandeln.
Sauerstoff entsteht hierbei als Abfallprodukt. Wir atmen auch Kohlendioxid aus, weswegen Pflanzen normalerweise einen Luft-verbessernden Effekt haben. Doch was ist nachts das Problem?
Warum machen Pflanzen die Luft schlecht?
Wenn es dunkel ist, bekommen die Pflanzen kein Sonnenlicht mehr, welches für die Photosynthese notwendig ist. Deswegen verläuft der Prozess nun umgekehrt. Die Pflanze nimmt Sauerstoff auf und gibt Kohlendioxid ab. Sie atmen, wie wir Menschen. Das Ergebnis davon ist eine geringere Luftqualität. Aus diesem Grund wird oft davon abgeraten Pflanzen in der Nähe seines Bettes zu platzieren oder gar im gesamten Schlafzimmer. Doch können wirklich ein paar Pflanzen für schlaflose Nächte und schlechtere Luft sorgen?
Wie bei fast allen Dingen muss man sich das Verhältnis und die verschiedenen Arten anschauen. Bei einigen Pflanzenarten ist ein negativer Effekt auf die Luft festzustellen, doch ist dieser sehr gering. Der Sauerstoffbedarf ist sehr niedrig, weswegen ein Defizit einfach mit einem offenen Fenster ausgeglichen werden kann. Natürlich spielt auch immer die Menge der Pflanzen eine entscheidende Rolle.
Es gibt allerdings auch Pflanzen, die wegen ihres positiven Effekts sogar empfehlenswert sind in das Schlafzimmer zu stellen.
Welche Pflanzen verbessern die Luft?
Dazu gehört zum Beispiel Aloe Vera. Aus den Blättern des Alleskönners können nicht nur beruhigende Masken hergestellt werden, sie wirkt auch im Schlafzimmer besonders entgiftend. Das Ungewöhnliche, Aloe Vera gibt nicht nur am Tage Sauerstoff frei, sondern auch in der Nacht. So muss man sich bei dieser Pflanze keine Sorgen um zu viel Kohlendioxid im Schlafzimmer machen.
Eine andere Pflanze, die sich für das Schlafzimmer eignet, ist die Goldfruchtpalme. Diese überzeugt nicht nur mit einem besonderen Aussehen, sondern reinigt auch die Luft. Zusätzlich kann sie sogar die Luft befeuchten, was gerade im Winter gut gegen die trockene Heizungsluft hilft.
Andere Pflanzenarten, wie der pinke Jasmin, können mit ihrem Duft unseren Schlaf verbessern und uns leichter einschlafen lassen. Wer also im Schlafzimmer Duftkerzen stehen hat, kann sich unbedenklich auch duftende Pflanzen dazu stellen.
Abschließend kann man festhalten, dass Pflanzen im Schlafzimmer nur halb so schlimm sind. Die Dosis macht das Gift. Wer sich das Zimmer voll mit grünen Pflanzen stellt, der kann davon ausgehen, dass der Kohlendioxidgehalt in der Nacht leicht erhöht ist, doch ist dies nicht sonderlich dramatisch. Regelmäßiges Lüften gleicht dies schnell wieder aus.
Ein paar Pflanzen im Schlafzimmer sind also unbedenklich. Wer allerdings auf Nummer sicher gehen möchte und auf Pflanzen nicht verzichten will, der kann bewusst Pflanzen wählen, die auch in der Nacht Sauerstoff ausstoßen.