Hydrokultur bei Zimmerpflanzen – Darauf musst du achten!

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Für gewöhnlich wachsen Pflanzen in Erde. Eine Alternativ für die Kultur in Erde ist die Hydrokultur. Hier handelt es sich um Tonkügelchen, genauer gesagt sogenannter Blähton oder Tongranulat. Diese Art von Anpflanzung von Blumen hat sehr viele Vorteile.

Was ist Blähton bzw. Pflanzgranulat?

Westland Pflanzgranulat für Hydrokultur
Westland Tongranulat*

Im Handel sind Blähton und Tongranulat unter verschiedenen Bezeichnungen erhältlich. Weitere Bezeichnungen sind zum Beispiel Pflanzgranulat oder Tonmehl. Diese Bezeichnungen sind allerdings weniger korrekt als Tongranulat oder Blähton. Wenn von Blähton oder Pflanzgranulat etc. die Rede ist, dann ist damit ein Produkt gemeint, das von der Grundsubstanz her aus Ton besteht.

Diese Grundsubstanz wird gemahlen und granuliert und danach bei einer Temperatur von 1200 Grad gebrannt. Als Trennmittel wird fein gemahlener Kalkstein hinzugefügt. Während des Brennprozesses blähen sich die Kügelchen durch das freiwerdende Kohlendioxid auf und erhalten ihre typisch runde Form mit Gaseinschluss.

Im Handel wird Blähton in verschiedenen Körnungen angeboten, und zwar in 2-4 Millimetern, 4-8 Millimetern und 8-16 Millimetern im Durchmesser. Charakteristisch ist, dass die Poren sich ausschließlich im Inneren der Kügelchen befinden, während die Oberfläche der Kügelchen geschlossenporig ist.

Dies führt zu den typischen Eigenschaften von Blähton, was bei einer Hydrokultur zu beachten ist, nämlich dass die Kügelchen nur sehr wenig Wasser und Nährstoffe aufnehmen, dafür aber speichern und wieder – und zwar langsam – abgeben.

Welche Pflanzen eignen sich für das Einpflanzen ins Substrat?

Wenn eine Hydrokultur angelegt werden soll, kann man das nicht mit x-beliebigen Pflanzen tun. Denn für das Einpflanzen in die Tonkügelchen sind nicht alle Pflanzen, die es gibt, geeignet. Zu den Pflanzen, die für eine solche Kultivierung geeignet sind, gehören unter anderem:

  • Fensterblatt (Monstera deliciosa)
  • Bergpalme (Chamaedorea elegans)
  • Bogenhanf (Sansevieria trifasciata)
  • Efeutute (Epipremnum pinnatum)
  • Schmetterlingsorchidee (Phalaenopsis-Hybriden)
  • Schamblume (Aeschynanthus radicans)
  • Flamingoblume (Anthurium Scherzerianum-Hybriden)
  • Korbmarante (Calathea rotundifolia)
  • Drachenbaum (Dracaena fragrans)
  • Strahlenaralie (Schefflera arboricola)
  • Nestfarn (Asplenium nidus)

Die meisten dieser Pflanzen sind speziell für diese Form der Kultur herangezogen worden. Sie können Pflanzen, die sie bereits zuhause haben auch auf Hydrokultur umstellen. Hierfür müssen Sie allerdings die Wurzeln vollständig von der Erde, in der diese vorher gesteckt haben, befreien. Prinzipiell kann jede Pflanze von Erde in Tonkügelchen umgetopft werden bzw. erdlos kultiviert werden.

Das Prinzip ist schon lange bekannt und bewährt. Schon in den 1950er Jahren wurde diese Kulturvariante etabliert. Leider hat sie sich bis heute nur bei wenigen Pflanzen- bzw. Pflanzenarten durchgesetzt, und wenn nur bei Zimmerpflanzen. Dennoch ist es möglich, dass Pflanzen, die zuvor Erdwurzeln hatte mit der Zeit Wasserwurzeln entwickeln.

Spezielle Töpfe für die Hydrokultur

Grafische Darstellung einer Hydrokultur

Für eine Hydrokultur von Zimmerpflanzen benötigen Sie allerdings spezielle Pflanztöpfe. Hier gibt es verschiedene Varianten. Jede dieser Varianten hat seine Vor- und Nachteile. Allerdings funktionieren alle Töpfe nach dem gleichen Grundsatz, wobei der optimale Topf die Staunässe minimiert und den Pflegeaufwand senkt.

Die Töpfe, die für diese Art der Kultivierung geeignet sind, verfügen insbesondere über ein Gießloch, über das das Befüllen des Wasserreservoirs direkt ermöglicht wird. Hierdurch muss das Wasser nicht durch das Substrat sickern, was dieses nicht unnötig versalzt.

Einige der Töpfe, die für diese Art der Kultivierung von Pflanzen geeignet sind, verfügen auch über einen herausnehmbaren Innentopf bzw. einen Pflanzeinsatz. Das Umtopfen wird hierdurch maßgeblich erleichtert, da die Pflanze mit einem Handgriff aus dem Innentopf herausgenommen werden kann, samt Substrat.

Einige der für diese Kultivierung geeignete Töpfe verfügen auch über eine Bodenschraube. Die Töpfe haben zudem einen Wasserstandsanzeiger. Erhältlich sind diese Töpfe in allen möglichen Größen. Bei den Überlegungen, welcher Topf es denn sein sollte, muss in der heutigen Zeit auch die Überlegung einbezogen werden, dass Nachhaltigkeit eine Rolle spielen sollte.

Die speziellen Töpfe für eine Kultivierung von Pflanzen mit Tongranulat bzw. Blähton können auch aus Glas oder aus Ton sein.

Größere Körnung – weniger Wasser für Wurzelraum

Wer Pflanzen in Hydrokultur kultivieren möchte, der sollte auch über die Kapillarkräfte Bescheid wissen, die an der rauen Außenschicht der Töpfe entstehen können. Diese Kapillarkräfte befördern das Wasser nach oben, was sich das ganze System zunutze macht.

Wissenswert ist, dass kleine Körnungen des Blähtons dabei eine größere Oberfläche bieten, wodurch mehr Wasser aufsteigen kann. Dadurch wird der Wurzelraum feuchter. Wenn daher verhindert werden soll, dass zu viel Wasser an den Wurzelraum herankommt, sollte eine größere Körnung des Blähtons verwendet werden.

Salzgehalt regulieren

Wenn Sie Hydrokulturen anlegen, sollten Sie sich auch über die Problematik bei Blähton in Bezug auf den hohen Salzgehalt bewusst sein. Hier ist Größe der Körnung des Blähtons unerheblich. Ausschlaggebender ist die Qualität des Produkts an sich. So weisen günstige Produkte meist einen hohen Gehalt an Natrium, Fluorid und Chlorid auf.

Dies hat etwas mit der günstigen Produktion des Blähtons zu tun. Bei der Verwendung von dieser Blähton-Qualität kann es bei den Hydrokulturen mit der Zeit zu Salzschäden kommen.

Es gibt jedoch eine Möglichkeit, wie günstige Granulat-Produkte dennoch ohne Probleme verwendet werden können: Einfach die Tonkügelchen vor der Verwendung, also der Gabe in den Pflanztopf, mit klarem Wasser durchspülen.

Oder am besten gleich zu einem qualitativ hochwertigen Produkt greifen:

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